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AutorenbildDirk Barkowski

Parteiinteresse vor menschlichem Interesse?

Aktualisiert: 22. Sept. 2021

Eine nicht so schöne Nachricht mischt sich gerade in den Wahlkampf. Die Firma Haworth wird ihren Standort bei uns schließen und damit gehen über 170 Jobs und ein weiteres Unternehmen verloren.

Bildrechte: Istockphoto


Die Politik hat sich heute in der NDZ auf einem großen Foto vor dem Werk gezeigt. Grundsätzlich ist das richtig, um hier Flagge zu zeigen. Was ich aber bedenklich finde ist, dass ein SPD-Bürgermeisterkandidat hier jetzt auf seiner Facebook-Seite den Mitarbeiter*innen und Wähler*innen verkündet, er würde alles in seiner Macht stehende für die Mitarbeiter*innen tun und hätte auf Grund seiner Kontakte Möglichkeiten. Jemand wie ich, der weiß wie Konzerne arbeiten, findet eine solche Hoffnung erweckende Äußerung im Wahlkampf eher bedenklich. Hier wird ein Bürgermeister nicht mehr viel tun können, auch nicht, wenn sein Parteigenosse – der selbst völlig überrascht wurde von der Entscheidung – in seiner Partei ist. Ich kann mich noch gut erinnern, wie 2019 bei der Maikundgebung von selbigen SPD-Vertretern (in Anwesenheit des aktuellen Bürgermeisters) gegen die Firma Haworth „Stimmung“ als Arbeitgeber gemacht wurde. Da muss man sich jetzt nicht wundern, wenn man in solche Überlegungen als Betriebsratsvorsitzender oder Bürgermeister nicht frühzeitig einbezogen wurde. Ich hoffe jetzt aber, dass für die Mitarbeiter*innen gemeinsam zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat das Bestmögliche vereinbart werden kann. Aus meiner Erfahrung sollte dies sachlich und lösungsorientiert von allen Beteiligten versucht werden.


Sehr schade, dass der Betriebsrat von Haworth mit Herrn Guss nur einen Bürgermeisterkandidaten zu dem Termin eingeladen hatte „um für den Fall das er gewählt wird, als Bürgermeister sofort ansetzen kann“, so der NDZ zu entnehmen. Ich selbst habe keine Einladung bekommen, die ich selbstverständlich wahrgenommen hätte. Ich denke, bei solchen Themen sollten menschliche Interessen hinter Parteiinteressen stehen und damit hätten beide Kandidaten eingeladen werden müssen. Der Betriebsratsvorsitzende ist übrigens aktives SPD-Mitglied.

Quelle: NDZ Neue Deister Zeitung vom 21.09.2021

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